Ortsteil Mettau
Geschichtliches
Eine in Thessaloniki während der Regierungszeit von Konstantin dem Grossen geprägte Goldmünze, die 1922 in Mettau gefunden wurde, weist darauf hin, dass während der Römerzeit ein Weg von Vindonissa durch das Mettauertal zum Rhein existierte. Die erste urkundliche Erwähnung von Mettow erfolgte im Jahr 1254. Das Dorf bildete den Mittelpunkt eines Gerichtskreises und eines Dinghofes, der im Besitz des adligen Damenstifts in Säckingen war. Er war aus einem früheren Rodungsverband entstanden und umfasste das gesamte Mettauertal mit Ausnahme von Gansingen.
Die Landesherrschaft über das Gebiet lag bis 1386 beim Haus Habsburg-Laufenburg und ging dann an die ältere Linie der Habsburger über. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Mettau 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Mettau zu Vorderösterreich und war Teil der Kameralherrschaft Laufenburg. Während des Schwabenkriegs von 1499 zogen Bauern aus dem Mettauertal plündernd durch die Dörfer im benachbarten Berner Aargau.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss; damit war Mettau schweizerisch geworden. Die Gemeinde war ein Teil des Distrikts Laufenburg.
Nach der Vereinigung des Fricktals mit dem Kanton Aargau am 19. März 1803 verkleinerte sich die Grossgemeinde Mettau, da die einzelnen Dörfer sich loslösten und eigenständige Gemeinden bildeten: Wil machte 1803 den Anfang, danach folgten 1832 Oberhofen und schliesslich 1833 Etzgen. Der grösste Teil des Dorfes wurde 1827 durch einen verheerenden Brand zerstört.
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Remigius wurde von 1773 bis 1776 im spätbarocken Stil gebaut. Der Turm wurde von der vormaligen Kirche aus dem Jahr 1670 übernommen. Der Hausstein, der für den Bau verwendet wurde, stammt vom Steinbruch in Oberhofen. Die Bruchsteine wurden im Kienzen geschlagen. Der Innenraum wurde mit Fresken von Franz Fidel Bröchin und Stuckaturen von Luzius Gams ausgestattet. Die Altäre und die Kanzel bestehen aus marmorisiertem Holz.
Lage
Das Dorf liegt im unteren Teil des Mettauertals, an einer Stelle, wo sich das ansonsten eher schmale Tal etwas ausweitet. Ein wenig östlich des Dorfzentrums fliesst der Mettauerbach mit dem Etzgerbach zusammen; dieser mündet nach zweieinhalb Kilometern in den Hochrhein. Das Tal wird auf beiden Seiten von Hügeln des Tafeljuras begrenzt, die im unteren Bereich steil aufragen und danach in ausgedehnte Hochebenen übergehen.
Im Norden befindet sich die zu einem grossen Teil landwirtschaftlich genutzte Zelgebene, die durchschnittlich 120 Meter über dem Talboden liegt; an deren Flanke wird Weinbau betrieben. Diese Ebene dehnt sich über einen Kilometer in nördlicher Richtung bis zum Ischlag (508 m ü. M.) aus und fällt dann steil zum Rhein ab; im Osten wird sie durch den schmalen Grat der Egghalde begrenzt (bis zu 555 m ü. M.). Auf der anderen Talseite erstreckt sich das Gemeindegebiet auf dem steilen Nordhang der Meiershalde, bis in eine Höhe von rund 450 Metern.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: «Geteilt von Rot mit wachsendem gelbem Löwen und von Weiss mit ausgerissener fünfblättriger grüner Linde.» Das Wappen wurde 1924 eingeführt. Der Löwenrumpf deutet auf die frühere Herrschaft der Grafen von Habsburg-Laufenburg hin. Im unteren Teil des Wappens war der Stammbaum des Herrscherhauses abgebildet, was jedoch nach den Regeln der Heraldik unzulässig ist. Er wurde deshalb 1953 durch die fünfblättrige Linde ersetzt.
Statistik
Wohnbevölkerung am 31.12.2009 | 301 |
Fläche | 329 ha |
Höhe über Meer | 347 M.ü.M. |