Ortsteil Hottwil
Geschichtliches
Funde von Steinzeitwerkzeugen belegen, dass Hottwil schon in der Jungsteinzeit (4500-2000 v.Chr.) besiedelt war. Auch Römer haben in Hottwil Spuren hinterlassen, was Funde von römischen Münzen aus der Zeit des Kaisers Trajan (ca. 112-117 n. Chr.) belegen.
Hottiwilare, also der Hof von „Hoto“ oder Hotto“ wird in die Zeit vom 8. bis 11. Jahrhundert datiert.
Die älteste urkundliche Erwähnung des Dorfes als „Hottiwilare" geht zurück auf das Jahr 1150.
Auf dem nördlichen Ende des Wessenberges stand die Burg des gleichnamigen Freiherrengeschlechtes von Wessenberg, (erbaut vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts) wohin die Dorfbewohner u. a. auch zinspflichtig waren.
Die vermutlich 1072 erstellte Kirche in Mandach wurde aber entgegen vielen Quellen nicht von den Wessenberger „gestiftet“ (das Geschlecht der Wessenberger entstand erst Ende des 12. Jahrhunderts), sondern vom Damenstift Säckingen.
Im 15. Jahrhundert zerfiel das Schloss langsam, und heute sind nur noch Teile des Grundrisses zu erkennen. Im „Wessenberger", dem eigenständigen Hottwiler Landwein, bleibt das alte Herrschergeschlecht jedoch in guter Erinnerung.
1468, bei ihrem Rückzug von den Waldshuter Wirren, besetzten die Berner (Eidgenossen) das Dorf und schlugen es zur Landvogtei Schenkenberg. So wurde Hottwil ein Untertanengebiet der Berner und daher ab 1528 reformiert. Zu den (katholischen) Nachbarn im Mettauertal entwickelten sich trotzdem gute Beziehungen. In Wil war das Handwerk, in Hottwil das Geld gut vertreten, was die Beziehungen vorteilhaft beeinflusste.
Bei der Gründung des neuen Kantons Aargau 1803 kam deshalb Hottwil zum Bezirk Brugg.
Lage
Der Ortsteil liegt inmitten des Tafeljuras zwischen Aare- und Rheintal und ist auf allen Seiten von Hügeln umgeben. Es befindet sich am oberen Ende des Mettauertals, das durch den Etzgerbach in Richtung Nordwesten zum Rhein hin entwässert wird. Im Westen liegt der 649 Meter hohe Laubberg, im Süden der Beiberg (585 m. ü. M.) und das Hottwilerhorn (646 m. ü. M.), im Osten der Wessenberg (605 m. ü. M.) mit einer alten Bergruine. Am Südwesthang des Wessenbergs wird Weinbau betrieben.
Das bäuerliche Dorfbild
Hottwil hat einen reizvollen, lockeren Dorfkern mit grossen alten Bauernhäusern.
Das älteste Gebäude ist gemäss dem Verzeichnis aus dem alten Bern um 1540 die „äussere Mühle“, heute No. 5. Aus denselben Quellen ist ersichtlich, dass die „untere Mühle“, heute No. 58, im Jahre 1564 ihren Betrieb aufgenommen hatte. Noch weitere drei Gebäude haben ihren Ursprung aus dieser Zeit. Gemäss den chronologischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass das Untervogtshaus, (heute No. 41, vielfach fälschlicherweise als Zehntenhaus bezeichnet) 1538/39 erbaut wurde. Der (heutige) Bären trägt im Fenstersturz die Zahl 1539, das letzte Haus Ausgangs Dorf Richtung Remigen, trägt in einem Balken die Zahl 1544. Beide Zahlen dürfen anhand von Dokumenten aus dieser Zeit als sicher gelten.
In Hottwil wird grossen Wert auf die Erhaltung des Dorfbildes gelegt. Die Behörden wollen weder ein „Heimatmuseum" noch spekulative Grossüberbauungen, sondern ein massvolles und gezieltes Wachstum.
Weitere Angaben im Buch „Hottwil Geschichte eines Dorfes im Aargauer Jura“, erhältlich im Fachhandel oder auf der Gemeindekanzlei Mettauertal.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: «In Weiss auf grünem Boden äsender roter Hirsch.» In dieser Form besteht das Wappen seit 1872, die Symbolik des Hirsches ist nicht bekannt.
Statistik
Wohnbevölkerung am 31.12.2009 | 253 |
Fläche | 416 ha |
Höhe über Meer | 415 M.ü.M. |